BRUDERSCHAFTSKIRCHE "DELLA PIETA`"
Die Kirche "della Pietà", Sitz der gleichnamigen Bruderschaft, ist das Werk des Turiner Architekten Giovanni Giacomo Plantery (1680-1756), der diesen Bau 1708 an Stelle einer vorhergehenden Konstruktion fast zeitgleich mit der Kirche "dellAssunta" errichten ließ.
Das Gebäude erhebt sich effektvoll innerhalb der
urbanistischen Struktur der Stadt und blickt auf die Piazza Cesare
Battisti, die 1838 nach dem Abbruch des historischen Palazzo
Champeau als solche entstand. Die für das 18. Jahrhundert im
Piemont typische, altarförmige Fassade ist geprägt von
einer ausgeprägt vertikalen Struktur, bestehend aus zwei
Reihen, jeweils mit vier Säulen und mit einem darüber
liegenden Bogenfeld.
Der Glockenturm, der in seiner derzeitigen Gestalt zwischen 1822
und 1825 errichtet wurde, ist eng mit der Fassade verbunden.
Im Kircheninneren wurden durch die Vermählung zwischen
Architektur und Verzierung wunderbare Effekte geschaffen. An der
Gestaltung dieser Effekte waren neben Plantery zahlreiche
Künstler beteiligt: Pietro Dallamano, der dabei zunächst
von seinem Sohn (ab 1723) und dann von Francesco Casoli
unterstützt wurde, bemalte die Apsis; Michele Antonio Millocco
die Kuppel; Francesco Branco die Evangelisten und Giuseppe
Beltramelli führte 1722 die Stuckarbeiten aus. Von
großer Bedeutung ist das Gemälde mit der Deposition
Christi von Jean Claret (1650), das sich hinter dem Hochaltar
befindet, ebenso wie die Statue des Auferstandenen, die 1725 von
Carlo Giuseppe Plura der Kirche übergeben wurde und die seit
1726 während der Ostermesse mit Hilfe einer mechanischen,
immer noch funktionierenden Vorrichtung feierlich in die Höhe
gefahren wird.