KOLLEGIATSKIRCHE S.ANDREA
Die Kirche hat ihren Ursprung in der Zeit vor dem Jahr Tausend, was die Reste bezeugen, die 1879 zum Vorschein kamen. Das erste geschriebene Dokument, das die Existenz dieser Kirche bestätigt, stammt aus dem Jahr 1098: Daraus geht hervor, dass bereits damals der Komplex zu einer Pfarrgemeinde gehörte. Die Gründung des Priorats geht auf 1171 zurück.
Nach der "Destructio Saviliani" von 1360 wendete man die
Ausrichtung der Kirche, die fast gänzlich zerstört worden
war, indem man bei ihrem Wiederaufbau die Fassade von Westen nach
Osten verlegte, weshalb die Kirche heute auf die Via S.Andrea
blickt.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche von den Franzosen als
Hospital benutzt, wobei beachtliche Schäden entstanden sind,
so dass zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine vollständige
Restaurierung beschlossen wurde, bei der unter anderem ein neues
Presbyterium, ein neuer Chor und ein neuer Hochaltar errichtet
wurden.
Die heutige Form mit fünf Kirchenschiffen ist dem Architekten
Andrea Benedetto Vay (nach 1728) zu verdanken, der auch den neuen
Glockenturm (1737), der dann 1928 von Giuseppe Gallo aufgestockt
wurde, und die 1731 vollendete, imposante Fassade entwarf. Im Jahr
1737 wurde die Kirche zur Kollegiatskirche ernannt.
Mit dem Bau des südlichen Kirchenschiffs konnte die Arbeit des
Architekten Vay als abgeschlossen betrachtet werden, während
der Chor und das Presbyterium damals von Pietro Antonio Beltramelli
neu entworfen wurden.
An der Basis des Glockenturms liegt die Kapelle S.Nicola, einziges Überbleibsel des ursprünglichen Baus und reich mit Fresken verziert, zu denen "eine Jungfrau auf dem Thron mit Kind", eine der ältesten Malereien von Savigliano (13. Jahrhundert) und eine Reihe von Bildern aus dem Leben des Heiligen Nicola gehören. Auf einem dieser Fresken sieht man den Heiligen in einer Darstellung, wie er drei jungen Mädchen einige Geldstücke schenkt, damit diese ihre Körper nicht verkauften.
Die Kirche birgt noch unzählige andere Kunstwerke wie den
Altar S.Giuseppe (1762), der nach einer Zeichnung von Filippo
Juvarra entstanden ist, um die sterblichen Überreste der
Prinzessin Isabella von Savoyen Carignano aufzunehmen, und die
Gemälde von Giovanni Angelo Dolce, Giovanni Antonio Molineri,
Jean Claret und Giovanni Francesco Gagini.